2. Die Bemusterung


          
Dachziegel

Während wir auf die Baugenehmigung warteten, konnten wir die Zeit für einige bauvorbereitenden Dinge nutzen, zum Beispiel die Bemusterung.

Wir hatten uns vor der Vertragsunterschrift bemüht, alle Eventualitäten abzuklären. Das sollte dazu dienen, die Finanzierung auf sichere Füße zu stellen und unerwartete Zusatzkosten zu vermeiden. Während der Verhandlungsphase haben wir den Verkäufer der Helma Eigenheimbau AG mehrfach gelöchert, welche Kosten nicht Bestandteil der Bau- und Leistungsbeschreibung sind. Da steht zwar viel drin, aber als Laie ist es natürlich schwer zu überbllicken, was nicht drin steht.

Wir haben auch darauf bestanden, die Bemusterung vor der Vertragsunterschrift durchzuführen. Wir sind daraufhin auch nach Leipzig ins Musterhaus eingeladen worden und uns wurden viele Muster gezeigt. Aber eine echte Bemusterung mit konkreten Nachträgen war es nicht. Wie sich später, hätten wir auf der detaillierten Bemusterung bestehen sollen. Immerhin waren wir aber so klug, das Baugutachten vor Vertragsunterschriften zu erstellen und uns von Helma Eigenheimbau AG schriftlich bestätigen zu lassen, dass uns daraus keine Mehrkosten entstehen.

Die Baudurchsprache/Bemusterung fand dann im August statt. Mit großen Teilen der Bemusterung waren wir sehr zufrieden. So hatten wir beispielsweise bei den Dachziegeln den Eindruck, dass hier von Helma gutes Material verbaut wird.

Türklinken

Aber es kamen auch einige Überraschungen. Die erste waren Zusatzkosten für die Erdwärmebohrung. Wir hatten für einen Festpreis eine Erdwärmeheizung im Vertrag. Bisher hatte Helma jedoch im Raum Dresden noch keine Erdwärmeheizung eingebaut. Felsiger Untergrund war Ihnen offenbar noch nicht begegnet - im Raum Dresden ist dies jedoch keine Seltenheit. Leider bezog sich unsere Klausel im Vertrag, dass uns durch die Bodenbeschaffenheit keine Mehrkosten entstehen sollten, nur auf die Fundamentgründung, nicht auf die Erdwärmebohrung. Die sollte nun plötzlich EUR 3.000 mehr kosten. Wir haben lange mit dem Bauleiter diskutiert, der sich immerhin bereit zeigte, Angebote von anderen, auch einheimischen Firmen einzuholen, die mehr Erfahrung mit dem felsigen Untergrund hatten. Nach über zwei Monaten mussten wir schließlich aufgeben. Trotz Festpreises gab es im Kleingedruckten eine Klausel, die Mehrkosten ab einer bestimmten Bodenklasse zuließen.

Eine weitere kleine Tücke verbarg sich hinter der Formulierung "Die Verbrauchskosten von Wasser und Strom für die von Helma auszuführenden Arbeiten sind bis zum Setzen der Endverbrauchszähler im Festpreis enthalten." Auf unser mehrfaches Nachfragen vor Vertragsunterschrift hätte uns der Verkäufer schon darauf hinweisen sollen, dass die Bereitstellung und Miete eines Baustromkastens und Bauwasseranschlusses nicht von Helma übernommen wird und das kann bis zu EUR 1.000 kosten.

Waschbecken

Als letztes, schwieriges Problem erwies sich unser Wunsch einer doppelflügeligen Tür mit Glaseinsatz. Es ging so weit, dass eine Tür mit Glaseinsatz viel mehr kosten sollte als eine Ganzglastür. Normalerweise ist es umgekehrt. Aber dadurch entschlossen wir uns, das Innentürengeschäft komplett in Eigenleistung zu übernehmen, was uns doppelt zugute kam. Zum einen sparen wir dadurch wahrscheinlich sogar deutlich ein. Zum anderen haben wir uns jetzt, wo langsam alles Form annimmt, doch für eine andere Türensorte entschieden, was andernfalls nach Bemusterung vielleicht nicht mehr so ohne weiteres möglich gewesen wäre.

Aber - wie schon zu Beginn gesagt - waren wir alles in allem zufrieden. Da, wo es entscheidend ist, kommt Material namhafter Hersteller zum Einsatz.