5. Die Mauern im Obergeschoss, Richtfest und Fenstereinbau
Schon am Montag ging es weiter mit dem Obergeschoss. Und wie man sieht, auch hier sehr zügig, die Giebelwände und der Drempel sind schon fertig. Morgen soll der Dachstuhl schon kommen. Wir haben uns extra einen Tag frei genommen und wollen wenigstens symbolisch ein bisschen Richtfest feiern.
Das Wetter ist einfach nur furchtbar. Es regnet seit heute morgen und windig ist es auch. Angesagt ist Sturm. Die Zimmermänner sind heute morgen trotzdem pünktlich da gewesen und haben mit dem Dachstuhl begonnen. Zu beneiden sind sie aber bestimmt nicht - sie sind schon am Vormittag nass bis auf die Knochen.
Das sind natürlich keine guten Vorzeichen für ein Richtfest - aber nun können wir es nicht mehr verschieben. Wir fahren noch einmal nach Hause, um dann gegen drei mit Glühwein und Kaffee zurückzukehren
Als wir kurz nach zwei wieder auf die Baustelle kamen, waren die Zimmermänner doch schon weg. Wie uns der Bauleiter später berichtete, waren sie kurz nach Mittag so durchnässt, dass sie die Arbeiten abbrechen mussten. Darüber hinaus war der Sturm so stark geworden, dass sie sich oben auch nicht mehr hätten halten können.
Obwohl der Dachstuhl noch nicht ganz fertig war, haben wir trotzdem durch den Schlamm die Würstchen und den Glühwein ins Haus getragen. Unten im Erdgeschoss ließ es sich aushalten.
Es ist wirklich schade, dass Micha keinen Nagel einschlagen konnte. Wir hoffen, es ist kein schlechtes Omen, dass wir trotzdem gefeiert haben. Unser Bauleiter und der Verkäfer von Helma, die Maurer, Eltern, Freunde und zukünftige Bauhelfer, und unser Bausachverständiger sind gekommen und es war dann trotzdem eine gemütliche Runde.
Unser Freund Matthias hat sogar an die Zigarren gedacht - Micha hatte sie glatt vergessen. Dieses Richtfest wird uns sicher in dauerhafter Erinnerung bleiben.
Eigentlich sollte heute der Dachdecker kommen und das Haus mit der Plane abdecken. Aber da der Dachstuhl nicht fertig ist, wurde das verschoben. Und jetzt haben wir das Pech, dass es auch noch anfängt zu schneien.
Micha ist auf die Baustelle gefahren, um Bretter für die Gaube zu streichen. Aber statt zu streichen, hat er erst einmal den Schnee aus dem Obergeschoss geschippt. Und als er hinten fertig war, hat er vorne wieder angefangen. Sonst schneit es in Dresden selten so viel auf einmal! Abends tat ihm so manches weh - aber ein paar Bretter hat er doch geschafft.
Am Montag wollten die Zimmermänner eigentlich wieder kommen und den Dachstuhl vollenden. Aber als ich nachmittags zum Bauleiter kam, um unsere Fliesenauswahl zu besprechen, berichtete er mir, dass die Zimmermänner früh einen Unfall hatten und bei Glätte in den Straßengraben gefahren sind. Zum Glück ist nichts schlimmes passiert.
Den nächsten Tag waren sie aber wieder da und dann ist der Dachstuhl auch fertig geworden. Parallel dazu wurden die Fenster eingebaut. Ich war Mittwoch auf der Baustelle und das war irgendwie wieder ein Meilenstein. Die Fenster sehen richtig gut aus - bloß gut, dass wir sie auch innen haben folieren lassen.
Vergangene Woche hatte uns der Fensterbauer mit der Nachricht geschockt, dass der Erker mit Rollläden nicht so eingebaut werden kann, wie es geplant ist. Wieso wird es dann aber so verkauft? Wir wurden vor die Wahl gestellt, die Seitenstreben des Erkers zu verbreitern oder die Rollläden von außen anzubauen und damit den Erker 8 cm nach innen zu verschieben.
Jetzt waren wir wieder dankbar, dass wir noch einen Bausachverständigen haben, den wir um Rat fragen können. Er hat uns nach einiger Recherche die erste Variante empfohlen, obwohl der Fensterbauer eher die zweite Variante empfohlen hat. Aber der Rat war gut. Jetzt ist der Erker eingebaut und so schmal sind die Seitenteile nicht geworden.
Nach einigen turbulenten Tagen geht es jetzt wieder deutlich vorwärts. Das Dach ist nun wirklich zu. Jetzt bringt uns Schnee und Regen nicht mehr so schnell aus der Ruhe. Pünktlich vor Weihnachten ist das Haus dicht.
Gleichzeitig haben die Maurer - flott wie schon die ganze Zeit - die Mauern im Obergeschoss schon fertig gemauert. Die Zimmer sind deutlich erkennbar und die Planungen nehmen immer mehr greifbare Formen an.
Micha hat vor Weihnachten noch die Baudurchsprache mit der Sanitärfirma gemacht, die wollen im Januar anfangen. Jetzt ist auch die Haustür drin und wir müssen sehen, dass wir einen Schlüssel bekommen, sonst kommen wir nicht mehr ins Haus.
Alle haben sich die Weihnachtsferien verdient! Und wir wünschen allen ein Frohes und erholsames Weihnachsfest und einen guten Start ins Neue Jahr!! In der zweiten Januarwoche soll es dann weitergehen...