8. Die Heizung


          
Bad im Rohzustand

Das nächste größere Projekt ist die Heizung. Die Heizungs- und Sanitärfirma hat ihr begonnenes Werk fortgesetzt. Die zwei Waschbecken und das WC sind doch deutlich erkennbar, oder? Bis kommenden Donnerstag wird der Fußbodenaufbau samt Fußbodenheizung verlegt. Am Freitag soll der Estrich kommen.

Dazu hatten wir vor 10 Tagen auch einige Schreckstunden. Wir bauen eine Erdwärmeheizung mit Tiefenbohrung. Dazu braucht es eine Bohrgenehmigung. Den Antrag dafür hatte Micha bereits im Dezember unterschrieben. Micha wurde irgendwann unruhig, weil die Genehmigung nicht kam und rief beim Amt an. Dort war nie ein Antrag von uns eingegangen. Auf dem Postweg zwischen der Bohrfirma und dem Amt war er irgendwie verloren gegangen!

Die zuständige untere Wasserbehörde sagte uns, dass die Bearbeitung des Antrags normalerweise ca. 4 Wochen dauert und obendrein noch die Stellungsnahme der Wismut GmbH und des Sächsischen Oberbergamtes notwendig ist. Drei Anlaufstellen und dann sollte es schnell gehen! Wir waren verzweifelt!

Platz für die Heizung

Aber wir müssen hier eine Lanze für die Behörden und die Wismut brechen! Alle hatten ein offenes Ohr für uns und in nur zwei Wochen lagen alle erforderlichen Unterlagen vor und damit konnte Bauverzug verhindert werden.

Einziger Wermutstropfen ist, dass wir ein Loch nicht an der dafür eigentlich vorgesehenen Stelle bohren können. Es wäre keine 5m von der Grundstücksgrenze entfernt gewesen und deshalb brauchten wir die Zustimmung der Nachbarn. Ein Nachbar hat das sofort unterschrieben, aber der andere nicht. Das hat uns schon geärgert, weil nicht sachliche Gründe dagegen sprachen, sondern weil sie aus Prinzip nicht unterschrieben haben. Jetzt haben wir noch einmal etwas umgeplant und das zweite Loch kommt eben an eine andere Stelle.

Erdwärmebohrung

Ich war schon sehr gespannt auf die Erdwärmebohrung. Und bei einer Bohrtiefe von 75m hatte ich schon ein größeres Bohrgerät erwartet. Am Montag kam die Bohrfirma und wie man hier sieht, ist der Bohrer gar nicht so mächtig. So spektakulär ist die ganze Angelegenheit gar nicht.

Die ersten Neugierigen waren prompt unsere Nachbarn, die prüfen mussten, dass die Bohrung wirklich 5m von der Grundstücksgrenze entfernt ist.

Leider taten sich auch hier bald Probleme auf. Bei 17m Tiefe stießen die Bohrer bei der Imlochhammerbohrung auf Ton, der verklebte und konnte daher nicht nach oben geblasen werden. Das Loch drohte zu versacken und nach einem Tag Mühe gaben sie an der Stelle auf und versuchten ihr Glück am zweiten Loch. Hier lief es erst besser, aber nach 50m trat dasselbe Problem auf.

Mittwoch abend blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Bohrung vorerst abzubrechen. Nächste Woche müssen sie mit einem Spülbohrgerät wieder kommen. Diese Verzögerung wird aber keine gravierenden Folgen haben.

Platz für die Heizung

Während sich draußen die Bohrer mühten, arbeiteten drinnen die Installateure. In allen Zimmern wurden Isolierung und Fußbodenheizung verlegt. Die Abstände der Schläuche ist sehr eng, da die Erdwärmeheizung mit geringer Vorlauftemperatur arbeitet. Die Installateure arbeiten sehr gut, auch unser Bausachverständiger war hier sehr zufrieden.

Wie geplant, ist dies heute fertig geworden, so dass morgen der Estrich eingebracht werden kann.

Estrich

Der Estrich kam wie geplant und Freitag nachmittag war er fertig. Da wir Anhydritfließestrich haben, der schnell trocknet, war Micha schon am Sonntag wieder im Haus, um das erste Mail zu lüften. Es ist im Haus jetzt wieder wie im Tropenhaus. Da müssen wir in nächster Zeit wieder regelmäßig und gut lüften.

Mit jedem Schritt wirkt das Haus jetzt wohnlicher. Heute haben wir auch die Kündigung für unsere Wohung vorbereitet. Es ist absehbar, dass das Haus in drei Monaten bewohnbar sein wird.

Gaube gestrichen

Am Wochenende sind die Temperaturen endlich über 0 Grad gestiegen und sofort hat Micha die Gelegenheit genutzt und die Bretter, die schon verbaut sind, gestrichen. So zum Beispiel die Gaube. Das wollten wir eigentlich schon lange machen, aber bisher war es immer zu kalt zum streichen. Die Farbe, die wir gewählt haben, gefällt uns sehr gut.

Wir würden auch gern die Gräben für die Zuleitung zum Haus (Elektro, Telefon, Abwasser) graben, aber das Wetter hat kein Einsehen. Nachdem es drei Tage warm war, sind die Temperaturen wieder gesunken und der Boden bleibt damit gefroren und hart. Nächste Woche sind wieder bis zu minus 10 Grad angesagt. Der Winter will dieses Jahr gar kein Ende nehmen! :-(

Erdwärmebohrung

Aber wir müssen nicht verzweifeln. Es gibt auch gute Nachrichten. Zum einen ist der Dachdecker nun fertig. Er hat das letzte Loch geschlossen und er hat die andersfarbigen Ziegel getauscht. Allerdings haben wir noch zwei gefunden, die immer noch eine dunklere Farbe haben als die anderen und außderdem ist eine Reihe vollkommen schief verlegt. Aber abgesehen von diesen kleinen Restarbeiten ist das Dach erst einmal fertig.

Und seit Montag wird wieder gebohrt und dieses Mal mit Erfolg. Heute ist die zweite Bohrung fertig geworden.

Fertige Erdwärmesonde

Da schauen nun nur noch zwei Schläuche aus dem verschlammten Boden. Wenn der Boden je ein wenig auftaut, können auch hierfür die Zuleitungen zur Heizung verlegt werden.

Bautrockner

Wenn es nur endlich wärmer werden würde! Derzeit geht es nicht vorwärts, weil es zu kalt ist. Die Heizung ist noch nicht angeschlossen, weil wir durch den gefrorenen Boden den Anschluss von der Erdwärmebohrung zum Haus noch nicht legen konnten. Also wird die Heizung derzeit mit einer elektrischen Heizpatrone mit 6 kw betrieben. Gleichzeitig konnte die Außendämmung noch nicht angebracht werden, weil dazu wenigsten tagsüber 5 Grad über Null notwendig sind. Daher kann nicht das ganze Haus gleichzeitig beheizt werden.

Die Räume werden in Etappen beheizt und das Aufheizen und Trocknen des Estrich dauert so natürlich wesentlich länger als gehofft. Micha steht derzeit jeden Morgen zeitiger auf, fährt zum Haus zum Lüften und wischt die nassen Fensterscheiben und die Folie im Dachgeschoss ab. Außerdem hatten wir uns im Baumarkt einen Entfeuchter gekauft, aber der war offenbar mit einer Trocknung diesen Ausmaßes überfordert. Seit vorgestern steht nun ein richtiger Bautrockner, organisiert von unserem Bauleiter, im Haus. Und wir beobachten jeden Tag den Wetterbericht, ob er nicht bessere Nachrichten bringt. Ab nächstem Donnerstag scheint es doch noch Hoffnung zu geben...